Wirtschaftliche Lage im nordrhein-westfälischen Metallhandwerk nahezu unverändert

Veröffentlicht am 28.04.2017 15:33 von NH-Nachrichten

Zum Ende des ersten Quartals 2017 hat sich die Stimmung im nordrhein-westfälischen Metallhandwerk kaum verändert. Etwas mehr als die Hälfte der Unternehmen schätzen ihre aktuelle Lage als gut oder besser ein, jedes Siebte maximal mit ausreichend.

Der Auftragsbestand beträgt im Metallbauerhandwerk knapp neun Wochen, beim Maschinen- und Werkzeugbau circa 12 Wochen. Dabei werden von zweidrittel der Unternehmen die Aussichten als stabil bezeichnet. Lediglich eine Minderheit von knapp fünf Prozent rechnet mit einer signifikanten Verschlechterung in den nächsten sechs Monaten. Trotz dieser positiven Bewertung ist lediglich jedes zweite Unternehmen bereit zu investieren. Nicht zuletzt der zunehmende Druck auf die am Markt realisierbaren Preise ist hierfür verantwortlich. Fast jeder zweite Betrieb kann lediglich ausreichende oder mangelhafte Preis realisieren.

Deutlich entspannter hat sich die Lage beim Fachkräftemangel. Zwar sieht hier jedes zweite Unternehmen eine zentrale Herausforderung, zum Jahreswechsel waren es aber noch zwei von drei Unternehmen. Stark an Bedeutung gewonnen hat der sich weiter verschärfende Preiswettbewerb. Mehr als 54 % der befragten Unternehmen sehen diese Entwicklung mit zunehmender Sorge. Gleichzeitig steigen die Kosten der Vorleistungen.

„Das die wirtschaftliche Lage des Metallhandwerks sich nicht von der allgemeinen Situation abkoppelt, freut uns natürlich.“, so Stephan Lohmann, Geschäftsführer des Fachverbandes Metall NW. „Wir dürfen dabei aber nicht aus den Augen verlieren, dass angesichts einer deutlich begrenzten Investitionsneigung und eines sich in allen Bereichen des Metallhandwerks verschärfenden Preiswettbewerbs, wir nicht von ungetrübter Freude sprechen können. Nach wie vor fällt es den Unternehmen schwer, in einem ausreichenden Maße Fachkräfte und Auszubildende zu gewinnen. Gut ausgebildete Mitarbeiter sind jedoch die Voraussetzung dafür, dass den Herausforderungen der Digitalisierung erfolgreich begegnet werden kann. Notwendige Investitionen müssen dabei nicht nur in den Unternehmen, sondern auch in die Infrastruktur geleistet werden. Nach wie vor ist ein ausreichend schnelles Internet nicht in allen Regionen Standard. Auch verlieren viele unserer Betriebe auf den übervollen Bundesautobahnen wertvolle Zeit. Hier ist die Politik und Verwaltung in der Pflicht, für eine maßgebliche Verbesserung zu sorgen.“

 

Der Fachverband Metall NW vertritt als Arbeitgeberverband in Nordrhein-Westfalen mehr als 3.400 mittelständische Unternehmen des Metallhandwerks. Mit rund 58.000 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von rund 6,3 Mrd. €, erwirtschaften die Unternehmen für annähernd 150.000 Menschen in NRW den Lebensunterhalt.

 

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