Schutz vor Kälte und rutschigen Böden

Veröffentlicht am 23.01.2018 10:40 von NH-Nachrichten

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Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft

Die Beschäftigten und Baustellen müssen für den Winterbetrieb vorbereitet und ausgerüstet sein. Quellenangabe: "obs/Thomas Lucks/BG BAU"

Die Beschäftigten und Baustellen müssen für den Winterbetrieb vorbereitet und ausgerüstet sein. Quellenangabe: “obs/Thomas Lucks/BG BAU”

Berlin (ots) – “Um die Gesundheit zu schützen, sollten Unternehmen und Beschäftigte für ein sicheres Arbeitsumfeld und auch für persönlichen Kälteschutz sorgen.” Das erklärte Bernhard Arenz, Leiter der Hauptabteilung Prävention der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG BAU) am 22. Januar 2018 in Berlin. Die Zahl der Unfälle auf deutschen Baustellen ist seit Jahren auf nahezu gleich hohem Niveau. In den letzten drei Wintern haben dabei die Stolper-, Rutsch- und Sturzunfälle stark zugenommen. Für die Unfälle in der kalten Jahreszeit gibt es mehrere Gründe, einer davon sei die vermehrte Bautätigkeit im Winter und die Verwendung moderner Baustoffe sowie neuer technischer Verfahren. Das ermögliche zunehmend, von der Witterung unabhängig zu bauen, so Arenz.

In den Wintermonaten ereignen sich zahlreiche Arbeitsunfälle wegen rutschiger Böden, etwa auf den Verkehrswegen der Baustellen, Treppen, Laufstegen und Gerüsten oder beim Warten vereister Maschinen. In den Wintermonaten Dezember 2016 bis Februar 2017 geschahen allein 4.618 Stolper-, Rutsch- und Sturzunfälle. Das waren 563 mehr als im Winter vorher und 1.020 mehr als im Winter 2014/2015. Insgesamt ereigneten sich im letzten Winter knapp 20.000 meldepflichtige Arbeitsunfälle, über 23 Prozent davon waren Stolper-, Rutsch- und Sturzunfälle. Die Folge sind oft schwere Verletzungen und lange Ausfallzeiten aufgrund krankheitsbedingter Fehlzeiten.

Eine weitere Gefahrenquelle für die Gesundheit der Beschäftigten ist zu leichte oder falsche Bekleidung. Gerade im Winter können hartnäckige Erkältungen, chronische Krankheiten der Atemwege und Gelenke die Folge sein. Wie der Fehlzeitenreport 2017 der AOK aufzeigt, lag die jährliche Arbeitsunfähigkeit im Hoch- und Tiefbau bei 14,9 Tagen. Das sind 3,2 Tage mehr als im Schnitt aller Branchen.

Hier müsse vor allem verhindert werden, dass die Beschäftigten auskühlen. “Darauf haben nicht allein die Arbeitgeber zu achten, sondern auch die Arbeitnehmer”, sagte Arenz. Diese sollten an kalten Tagen mehrere Lagen Kleidung übereinander tragen. Jacke und Hose aus Mikrofasern sowie darunter Wäsche aus Fleece-Material nehmen Feuchtigkeit auf und sorgen für Wärme. Geeignete Schutzkleidung sollte auftretende Feuchtigkeit durch Schwitzen nach außen leiten und einen wirksamen Luft- und Wärmeaustausch zwischen Körper und Umgebung ermöglichen. Auch sind bei kalter Witterung Wintermützen als passendes Zubehör zu den Schutzhelmen angebracht, denn über den Kopf wird die meiste Wärme abgegeben.

Gefahren drohen außerdem bei Schneefall, weil Lichtbänder auf Dächern oft nicht durchsturzsicher und durch den Schnee nicht mehr sichtbar sind. Ähnliches gilt für verschiedene nicht Durchbruchsichere Dächer, etwa Tennis- und Reithallen und deren Zugänge. Auch sind Anschlagpunkte für die Absturzsicherung unter dem Schnee oft nicht mehr erkennbar. Wie die BG BAU betont, müssen Verkehrswege, Laufstege, Treppen und Gerüste geräumt und mit auftauenden Mitteln gestreut sein. Zudem sind Baustellen in der dunklen Jahreszeit gut zu beleuchten. Für Arbeitsplätze sind je nach Tätigkeit bis zu 500 Lux notwendig und auf Verkehrswegen ist blendfreies Licht mit mindestens 20 Lux erforderlich.

Weiterführende Informationen www.bgbau.de/winter

Pressekontakt:

Thomas Lucks
Telefon: 069/4705-824
E-Mail: thomas.lucks@bgbau.de

Joachim Förster,
Telefon: 030/85781-518
E-Mail: Joachim.foerster@bgbau.de

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