Leichte Zuwächse beim Unternehmensbestand
Veröffentlicht am 23.07.2018 14:09 von NH-Nachrichten
Ein leichtes Plus von 0,4 Prozent wurde für das erste Halbjahr beim Gesamtbetriebsbestand der Handwerkskammer (HWK) Dortmund verzeichnet. 19.766 Betriebe waren es zum 30. Juni, also 83 mehr als zu Jahresbeginn. Zurückzuführen ist dies auf einen deutlichen Anstieg im Bereich der zulassungsfreien Handwerke (Anlage B1) von 4.334 auf 4.424 (+90 Betriebe / +2,1%). Bei den zulassungspflichtigen Handwerken (Anlage A // -2 bzw. -0,02 %) und den handwerksähnlichen Gewerben (Anlage B2 // -5 / -0,13 %) gab es kleinere Einbußen.
Zwei besonders erfreuliche Entwicklungen: Sowohl der Anteil von Frauen, als auch der Ausländeranteil liegen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bei den Gründungen in den zulassungspflichtigen Handwerken (Anlage A) höher. Im ersten Halbjahr 2018 wurden 218 Einzelunternehmen gegründet bzw. übernommen, davon entfielen 67 auf Frauen. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (56 von 236 Unternehmen) bedeutet dies einen Anstieg von 23,7% auf 31,2%. Der Anteil ausländischer Gründer stieg ebenfalls, konkret von 21,2% auf 26,5% (2017: 50 Unternehmen, 2018: 58 Unternehmen)
Hinweis: Der tatsächliche Anteil von Gründern im Handwerk mit Migrationshintergrund dürfte deutlich höher sein, doch statistisch erfasst werden nur Personen mit einem ausländischen Pass.
Kammer-Präsident Berthold Schröder: „Unser Betriebsbestand ist relativ stabil. Das ist gut – aber auch ein klarer Arbeitsauftrag an uns, noch stärker für Betriebsgründungen und Übernahmen zu werben. Denn selten war die Konjunktur so anhaltend gut, die Rahmendaten so erfolgversprechend, und die Beratungsleistungen unserer Fachleute so umfassend wie jetzt. Es ist unser erklärtes Ziel, die Gründungsdynamik im Handwerk weiter zu optimieren.“
Anlage A (zulassungspflichtige Handwerke)
Trotz der hohen Nachfrage im Baugewerbe sind die Zahlen im Hochbau insgesamt rückläufig gewesen. Vor allem die Maurer und Betonbauer (-8 /
-1,1 %) und die Dachdecker (-9 / -1,9 %) haben keine Zuwächse generieren können. Zwei mögliche Gründe: Mangelnde Gründungsbereitschaft und fehlende Fachkräfte. Aufgrund fortschreitender Konzentrationsprozesse gab es im ersten Halbjahr 2018 aber auch bei den Gesundheitshandwerken (Augenoptiker, Hörakustiker und Zahntechniker) Rückgänge.
Im Gegensatz dazu sieht es beim Straßenbauerhandwerk aktuell gut aus (+5 / + 2,5%). Ebenso positiv hat sich das Betriebsbestand des Elektrotechnikerhandwerks entwickelt (+12 / +1,1%).
Anlage B1 (zulassungsfreie Handwerke)
Wie schon in den Vorjahren haben die Gebäudereiniger und die Fotografen deutlich zugelegt. Der Bestand im Gebäudereinigerhandwerk ist um 49 von 768 auf nun 819 Betriebe (+ 6,6 %) gewachsen. Bei den Fotografen gibt es jetzt 515 Unternehmen (+ 28 / +5,7%).
Anlage B2 (handwerksähnliche Gewerbe)
Die Kosmetiker schneiden mit einem Plus von 10 Betrieben auf insgesamt 1.005 (+1 %) gut ab, doch die Zuwächse haben sich im Vergleich zu den Vorjahren verlangsamt. Rückläufige Tendenzen zeigt das Gewerbe zum Einbau von genormten Baufertigteilen, von 906 auf 894 (-12 / -1,3%).
Entwicklung in den Regionen
Überdurchschnittlich gewachsen ist die Zahl der Handwerks- und handwerksähnlichen Betriebe in Herne (+29 auf insgesamt 1.221/ +2,4%) und Dortmund (+62 auf insgesamt 4.246 /+1,5%). Gegenläufige Entwicklungen hat es im ersten Halbjahr 2018 im Kreis Unna (-25 auf 2.934 / -0,8%), im Ennepe-Ruhr-Kreis (-14 auf insgesamt 2962 / -0,5%) und in Bochum (-4 auf 2.860 /
-0,1%) gegeben.
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