Tischler: Geschäftslage weiterhin auf hohem Niveau

Veröffentlicht am 09.07.2019 15:24 von NH-Nachrichten

Konjunktur-Überblick für das Tischlerhandwerk in NRW

Die Erhebungen des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW) zeigen sowohl einen deutlichen Zuwachs bei den Umsätzen als auch eine erfreuliche Steigerung der Beschäftigtenzahl. Grafik:Tischler NRW

Das nordrhein-westfälische Tischlerhandwerk hat im Jahr 2018 den Rekordumsatz des vorangegangenen Jahres nochmals übertroffen. Nach den vorläufigen Berechnungen des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW) erzielten die rund 7.200 in die Handwerksrolle eingeschriebenen Unternehmen ein Umsatzplus von rund 3,3 Prozent. In absoluten Zahlen entspricht das einer Steigerung des Absatzes ihrer Produkte und Dienstleistungen gegenüber 2017 um über 200 Millionen auf rund 6,68 Milliarden Euro.

Dass der Konjunkturmotor im Tischlerhandwerk weiter auf Hochtouren läuft, zeigen auch die Ergebnisse der aktuellen Umfrage des Fachverbandes Tischler NRW. Darin beurteilen sechs von zehn Tischlerbetrieben (62 Prozent) die derzeitige Geschäftslage als gut, weitere 32,8 Prozent als befriedigend. Nur jeder zwanzigste Inhaber ist unzufrieden. Die insgesamt sehr positive Beurteilung der allgemeinen Stimmungslage im Tischlerhandwerk kommt auch beim Geschäftsklimaindex der Branche zum Ausdruck. Dieser liegt mit 133,9 Punkten wieder auf dem Top-Niveau des Vorjahrs (134,7).

Der aktuelle Geschäftsklimaindex für das Tischlerhandwerk in NRW bewegt sich konstant auf einem hohen Niveau. Grafik: Tischler NRW

Volle Auftragsbücher
Hauptverantwortlich für die ausgezeichnete Stimmung ist die weiterhin gute Auftragslage. Mehr als die Hälfte der Unternehmen (56,4 Prozent) haben das hohe Niveau seit Herbst 2018 halten können, weitere 24,2 Prozent dieses sogar noch gesteigert. Das führt zu einer mehr als komfortablen Auftragsreichweite von durchschnittlich 7,8 Wochen. Zwar tragen dazu vor allem die großen Tischlereien mit mehr als 20 Beschäftigten bei (10,5 Wochen). Aber selbst die Klein- und Kleinstbetriebe kommen im Durchschnitt fast an die Marke von sieben Wochen heran.

Personalaufschwung erschöpft
Nach längerer Ruhephase haben die gute Auftragslage und gestiegene Umsätze in 2018 wieder spürbare Beschäftigungseffekte hinterlassen. Mit rund 1,5 Prozent fiel der Zuwachs so hoch aus wie seit 2007 nicht mehr. Zum Ende des letzten Jahres kommt das NRW-Tischlerhandwerk auf ca. 49.700 Mitarbeiter. Allerdings hat sich damit der Personalaufschwung anscheinend zunächst einmal erschöpft. Drei Viertel aller Betriebe (74,9 Prozent) geben an, in den letzten Monaten keine weiteren Anpassungen vorgenommen zu haben. Betriebe mit Neueinstellungen oder Personalabbau befinden sich nahezu gleichauf. Nach dem Willen der weit überwiegenden Mehrheit der Inhaber (81,1 Prozent) soll sich an der bestehenden Personalsituation auch wenig ändern.

Über alle Betriebsgrößenklassen hinweg beurteilt eine deutliche Mehrheit der Inhaber die derzeitige Geschäftslage als gut. Grafik: Tischler NRW

Preisspirale dreht sich weiter
Lange Wartezeiten bei der Umsetzung von Ausbau- oder Einrichtungswünschen gehören seit längerem zur Normalität im Tischlerhandwerk. Daran wird sich ähnlich wie in anderen Branchen des Bau- und Ausbaugewerbes auch so schnell nichts ändern. Das gilt aus Verbrauchersicht leider auch für die steigenden Verkaufspreise. Die vollen Auftragsbücher, aber auch die unverändert steigenden Kosten beim Einkauf (nach Angabe von 75,0 Prozent der Betriebsinhaber) haben viele Unternehmen im letzten halben Jahr zu Preissteigerungen veranlasst. Und die Preisspirale wird sich weiterdrehen: Sowohl bei den Einkaufs- als auch bei den Verkaufspreisen gehen die Betriebsinhaber von weiteren Anpassungen nach oben aus. Sie vertrauen dabei auf eine Fortsetzung des Konjunkturhochs.

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Insbesondere die größeren Betriebe haben ihren Personalbestand noch einmal erweitert. Grafik: Tischler NRW

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