Bekannteste Schneiderin Deutschlands hat ihr Atelier seit 40 Jahren in Hohenlimburg

Veröffentlicht am 26.03.2021 11:30 von NH-Nachrichten

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Innung gratuliert Obermeisterin Inge Szoltysik-Sparrer in Hagen-Hohenlimburg zum 40. Betriebsjubiläum / Vorsitzende des Bundesverbandes der Maßschneider ist bekannt aus TV und Web / Berufswunsch schon in der Vorschule gehabt

Obermeisterin Inge Szoltysik-Sparrer, Foto: Bart Sieger

Sie gilt als Deutschlands bekannteste Schneiderin: Inge Szoltysik-Sparrer, Obermeisterin der Innung modeschaffendes Handwerk mittleres Ruhrgebiet kann auf das 40-jährige Betriebsjubiläum ihres Modeateliers in Hagen-Hohenlimburg zurückblicken. Bekannt wurde die außergewöhnliche Schneidermeisterin als Buchautorin, Leiterin einer eigenen Näh-Akademie, Video-Trainerin (z.B. Liveshow „Oh NÄH!“ auf Youtube), Jurorin der VOX-Show „Geschickt eingefädelt“ und Vorsitzende des Bundesverbandes der Maßschneider. Zum Jubiläum im corona-gerecht kleinen Kreis gratulierten jetzt der stellvertretende Obermeister Carsten Rumberg und Geschäftsführer Ludgerus Niklas von der Innung modeschaffendes Handwerk mittleres Ruhrgebiet, die ihren Sitz in Dortmund hat. Sie überbrachten Inge Szoltysik-Sparrer nicht nur die herzlichen Glückwünsche aller Innungsmitglieder, sondern auch eine Ehrenurkunde des Handwerks.

Traumberuf gefunden

Inge Szoltysik-Sparrer hatte 1975 ihre Ausbildung zu Maßschneiderin in Hohenlimburg begonnen. Damals wie heute ein Traumberuf, wie sich die gebürtige Iserlohnerin erinnert: „Ich habe schon als Vorschulkind gern genäht. Vorbild war meine Mutter, die für uns Kinder Kleider genäht hat.“ Nach ihrer Lehre arbeitete sie ab 1978 zweieinhalb Jahre als Gesellin und bekam dann die Zulassung zur Meisterausbildung. Im März 1981 bestand sie die Meisterprüfung an der Handwerkskammer Dortmund und gründete zum 1. April 1981 ihr eigenes Atelier. „Meine Freunde warnten mich vor dem Risiko“, erinnert sich Inge Szoltysik-Sparrer. „Aber ich habe Zeitungsanzeigen geschaltet und bekam gleich in der ersten Woche Aufträge. Einige Kunden aus dieser Zeit sind mir sogar bis heute treu geblieben. Für sie habe ich in all den Jahren zum Beispiel das Hochzeitskleid genäht, das Taufkleid der Kinder, die Kommunion- und Konfirmationskleidung, das Silberhochzeitskleid und die Hochzeitskleider der Kinder.”

Ausbildung stets großgeschrieben

Gratulation zum 40-jährigen Betriebsjubiläum (v.l.): Carsten Rumberg, stellvertretender Obermeister der Innung modeschaffendes Handwerk mittleres Ruhrgebiet, Geschäftsführer Ludgerus Niklas sowie Jubilarin und Obermeisterin Inge Szoltysik-Sparrer. Foto: Innung

Schwerpunkt ihrer Arbeit war zunächst die klassische Maßanfertigung für Damen, später kam auch die Herrenausstattung hinzu. Dank guter Auftragslage konnte die junge Schneidermeisterin schon im ersten Jahr ihrer Selbstständigkeit zwei Auszubildende einstellen. „Seit dieser Zeit habe ich immer ausgebildet – bis jetzt rund 40 Schneiderinnen und Schneider. Einige von ihnen waren die besten ihres Jahrgangs und sind später selbst Meister geworden“, berichtet Inge Szoltysik-Sparrer nicht ohne Stolz. Fünf Jahre später war das Unternehmen so bekannt geworden, dass neue und größere Atelier-Räume notwendig wurden. Von ihrem ersten Unternehmenssitz im Osten von Hohenlimburg zog Inge Szoltysik-Sparrer mit zwischenzeitlich sechs Beschäftigten an ihre heutige Adresse „Alter Henkhauser Weg 17a“ in Hohenlimburg-Reh in ein Wohn- und Geschäftshaus mit Modeatelier.

Vielfältig aktiv – auch im Ehrenamt

Heute kümmert sich die erfahrene Meisterin mit ihren zwei Beschäftigten vor allem um einen kleinen, exklusiven Kreis von Stammkunden und hat einen großen Teil ihrer Zeit für die eigene Näh-Akademie und ehrenamtliche Tätigkeiten reserviert. „Ich gebe mein Wissen gern weiter, auch an Hobby-Schneider“, erklärt die ambitionierte Dozentin. „Nähen liegt als Handwerk derzeit voll im Trend. Darüber hinaus bin ich ganz fasziniert von digitalen Medien. Es macht mir sehr viel Spaß, die enormen Möglichkeiten in sozialen Medien und im Web zu nutzen.” Auch in den Standesorganisationen ihres Handwerks ist Inge Szoltysik-Sparrer stark aktiv. Bereits 1981 wurde sie Mitglied der Innung modeschaffendes Handwerk in Hagen. Damals eine Selbstverständlichkeit für sie, auch um den Austausch „von Kollege zu Kollege“ zu pflegen.

Von Hohenlimburg nach Europa

1995 wurde sie dort erstmals zur Obermeisterin gewählt, engagierte sich im Landesverband NRW, zuletzt als stellvertretende Landesinnungsmeisterin und schaffte 2012 den Sprung an die Spitze des Bundesverbandes der Maßschneider. Heute ist sie als Vorsitzende des Bundesverbandes der Maßschneider und Obermeisterin der Innung mode schaffendes Handwerk mittleres Ruhrgebiet aktiv, ist Mitglied der Vollversammlung der Handwerkskammer Dortmund, des Gewerbeförderausschusses und des Meisterprüfungsausschusses der HWK. Eine der größten Herausforderungen und das nächste Highlight ihres Schaffens hat Inge Szoltysik-Sparrer im nächsten Jahr vor sich. Dann nämlich findet vom 26. bis 29. Mai in der Dortmunder Zeche Hansemann der europäische Maßschneiderkongress EMTC statt, der vom Bundesverband ausgerichtet wird.

 

 

Kontakt und Nachfragen:

Innung modeschaffendes Handwerk mittleres Ruhrgebiet

Geschäftsführer Ludgerus Niklas

Lange Reihe 62

44143 Dortmund

Tel.: 0231/ 5177 – 161

E-Mail: info@handwerk-dortmund.de

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