KfW-Förderung abrupt gestoppt: „Ein Black-Monday für das klimaneutrale Bauen.“

Veröffentlicht am 26.01.2022 13:05 von NH-Nachrichten

Pressemitteilung

 

                                                                                                                                26.01.2022

 

Am Montagmorgen gab das Bundeswirtschafts- und Klimaministerium überraschend bekannt, dass sämtliche KfW-Förderkredite für energieeffiziente Gebäude wegen zu hoher Mittelinanspruchnahme gestoppt wurden. Da nicht mehr ausreichend Haushaltsmittel zur Verfügung stehen, ist auch die Förderung zu Sanierungen von Altbauten vorerst ausgesetzt.  Zum überraschenden Förderstopp nehmen Kreishandwerksmeister Christian Sprenger und Obermeister Thomas Pape – Baugewerbe-Innung Dortmund und Lünen – Stellung:  

 

Dipl.-Ing. Christian Sprenger, Obermeister der Kfz-Innung Dortmund und Lünen

„Planungssicherheit, Transparenz und Offenheit sind die grundlegenden Rahmenbedingungen für Bauinvestitionen. Der kurzfristig kommunizierte Förderstopp ist daher ein Schock für alle Bauherren und Bauwilligen, die sich in vorangeschrittenen Planungen befinden und fest mit der finanziellen nterstützung kalkuliert haben. Ein BlackMonday für das klimaneutrale Bauen und die Bauhaupt- und Bauausbaugewerke.“, so Kreishandwerksmeister Sprenger.

 

Besonders verärgert ist Obermeister Thomas Pape der Baugewerbe-Innung über die Vorgehensweise und Kommunikation zur Förderung des Effizienzgebäudes 55 (EH55):

 

„Noch im November 2021 wurde seitens der Politik angekündigt, dass die Förderung des Effizienzgebäudes 55 (EH55) erst zum Monatsende Januar 2022 auslaufen soll. Darauf konnte sich jeder einstellen. Mit der überraschenden Kehrtwende, die Förderung mal eben sofort einzustellen, zerstört die Ampelkoalition nur eines – Vertrauen. Diese Vorgehensweise der unbeständigen politischen Kommunikation schafft in der Bau- und Wohnungswirtschaft ein nachhaltiges Klima der Unsicherheit. Dies ist nicht unbedingt förderlich, wenn die neue Bundesregierung das ambitionierte Ziel verfolgt, 400.000 Wohnungen pro Jahr zu bauen“, so Thomas Pape weiter.  

 

Thomas Pape, Obermeister der Baugewerbe-Innung Dortmund und Lünen
Foto: Kreishandwerkerschaft

„Nach dem Auslaufen der Sonder-AfA, des Baukindergelds und der KfW-55-Förderung wird die Luft langsam dünn. Wir erwarten deshalb, dass die zuständigen Ministerien (Wirtschaft, Bau und Finanzen) nun zügig eine neue Förderkulisse auf den Weg bringen, um ihre selbstgesteckten Ziele zu erreichen. Dafür brauchen wir allerdings zügig Planungssicherheit und zumindest mittelfristig geltende Anforderungen und Förderprogramme“, so Kreishandwerksmeister Sprenger und Obermeister Pape abschließend.  

 

 

 

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