Bündnis Schwarzarbeit: Kontrollaktionen nach Corona deutlich gesteigert

Veröffentlicht am 02.03.2023 10:37 von NH-Nachrichten

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Bereits seit 2016 besteht das Bündnis zur Bekämpfung von Schwarzarbeit und illegale Beschäftigung zwischen dem Zentralverband des Deutschen Friseurhandwerks (ZV), dem Bundesfinanzministerium (BMF) und ver.di. Gemeinsam mit der Unterstützung der Zollbehörde (Finanzkontrolle Schwarzarbeit) konnte die Kontroll- und Sanktionseffizienz in den letzten Jahren sichtbar gesteigert werden.

Im Jahr 2022 konnten 3.919 Kontrollen der Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) in Friseursalons durchgeführt werden. Insgesamt wurden 2022 979 Strafverfahren wegen Beitragsvorenthaltung und Leistungsmissbrauch abgeschlossen. Im Vorjahr waren aufgrund der Corona-Pandemie nur 1.265 Kontrollen mit 779 Strafverfahren abgeschlossen worden. ZV-Hauptgeschäftsführer Jörg Müller würdigt das Bündnis Schwarzarbeit als erfolgreiche Kooperation: „Das Bündnis hat eindeutig an Fahrt aufgenommen und ist das Ergebnis von nachhaltiger Lobbyarbeit. Die Ansetzung der Schwerpunktprüfung hat eine deutliche Signalwirkung für die Branche, dass der Abwanderung in die Schwarzarbeit entgegengewirkt wird.“

Die Summe der Geldbußen liegt im Jahr 2022 bei 425.160 Euro. Die festgestellte Schadenssumme erreicht 111.704 Euro. Die erfassten Mindestlohnverstöße haben, im Vergleich zum Pandemie-Startjahr 2020, spürbar abgenommen und sind etwas niedriger als vor Corona. Im Gegensatz zum Jahr 2021 sind die Mindestlohnverstöße leicht angestiegen.

Die Finanzkontrolle Schwarzarbeit hat ihre Kontrollintensität im Vergleich zu Vor-Coronajahren deutlich erhöht (2019: 2.339 Überprüfungen). Dies ist auch darauf zurückzuführen, dass der Zoll im April 2022 eine Schwerpunktprüfung (SPP) im Friseurhandwerk durchgeführt hat.

Diese Zahlen zeigen erneut, dass der Druck auf unberechtigt geführte Friseursalons aufrechterhalten werden muss. Der Zentralverband setzt sich weiterhin dafür ein, dass bei allen beteiligten Institutionen, wie Zoll, Ordnungsamt, Handwerkskammer, Polizei oder Steuerfahndung und letztlich auch der Öffentlichkeit die Sensibilität für diese Problematik im Fokus bleibt.

Der Zentralverband des Deutschen Friseurhandwerks (ZV) vertritt als Bundesinnungsverband die Gesamtinteressen des deutschen Friseurhandwerks. In ihm sind 11 Landesinnungsverbände zusammengeschlossen, deren Mitgliederbasis rund 220 Friseur-Innungen bilden. In der Bundesrepublik Deutschland gibt es 81.000 Friseursalons mit über 240.000 Beschäftigten und rund 18.000 Auszubildenden. Der Jahresumsatz liegt über 6 Milliarden Euro. Präsidentin des Zentralverbandes ist Manuela Härtelt-Dören, Hauptgeschäftsführer ist Jörg Müller. Sitz der ZV-Geschäftsstelle ist Köln.

Ansprechpartner:

Bele Graniger

Telefon 0221/973037-18

Telefax 0221/973037-30

b.graniger@friseurhandwerk.de

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