NRW-Handwerk fordert neues Verkehrszeichen „Lade-/Servicezone“
Veröffentlicht am 13.11.2023 11:49 von NH-Nachrichten
Präsident Andreas Ehlert: „Mobilitätsbedarfe des Handwerks mitdenken“
Das nordrhein-westfälische Handwerk teilt das Ziel einer nachhaltigen und stadtverträglichen Mobilitätswende, mahnt aber gleichzeitig an, die Erreichbarkeit von Kunden und Betriebsstandorten zu sichern. Ein aktuelles Positionspapier, das die Landeshandwerksvertretung HANDWERK.NRW am 9. November 2023 beschlossen hat, fordert dabei insbesondere den Bund und das Land NRW auf, durch eine Änderung des Straßenverkehrsgesetzes und der Straßenverkehrsordnung den rechtlichen Rahmen zu erweitern, damit Kommunen flexible Lösungen zur Gestaltung des Verkehrsmanagements vor Ort zur Verfügung haben.
„Das Handwerk arbeitet an einer Weiterentwicklung der eigenen Mobilitätsstrukturen und setzt etwa verstärkt auf E-Fahrzeuge oder Lastenräder. In vielen Bereichen ist das eigene Nutzfahrzeug aber zum Transport von Werkzeug und Material unverzichtbar“, erklärte Verbandspräsident Andreas Ehlert. „Deshalb braucht es intelligente Lösungen, um das Parken beim Kunden und am eigenen Betriebssitz vor dem Hintergrund einer allgemeinen Reduzierung öffentlicher Stellplätze weiter zu ermöglichen. Nur wenn die Erreichbarkeit gewährleistet bleibt, kann das Handwerk seine wichtige Rolle bei der Versorgung der Bevölkerung und der praktischen Umsetzung der Energiewende erfüllen“, so Ehlert.
Konkret geht es dem Handwerk um die Erweiterung des Bewohnerparkens zum Quartiersparken. Das Quartiersparken würde Unternehmen beim Parken am Betriebssitz in Bewohnerparkgebieten die gleichen Rechte einräumen, wie Bewohner sie derzeit haben. Eine zweite Forderung ist die Einführung eines Verkehrszeichens „Lade-/Servicezone“. Durch das neue Verkehrszeichen hätten Kommunen die rechtssichere Möglichkeit zur Ausweisung von „Wirtschaftsparkplätzen“, die in Quartieren mit hohem Parkdruck speziell für den gewerblichen Verkehr zur Verfügung stünden – auch über das kurzfrisrige Be- und Entladen hinaus.
Weiterhin erwartet das Handwerk mehr Tempo beim Ausbau der Verkehrsinfrastruktur, eine Nachfolgelösung für den Umweltbonus (E-Auto-Förderung) für gewerbliche Nutzer und eine Preisreduzierung beim Deutschland-Ticket für Auszubildende. „Das Deutschland-Ticket sollte auch in NRW nach bayerischem Vorbild für Auszubildende und Meisterschüler zu einem reduzierten Preis von 29 Euro angeboten werden“, forderte Ehlert. „Generell gilt: Sollte es wie geplant eine vergünstigte Variante für Studierende geben, muss diese in jeden Fall auch auf Auszubildende übertragen werden. Hier zeigt sich, ob die oft bekundete Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung in der Praxis auch tatsächlich umgesetzt wird.“
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