Ein erster Hoffnungsschimmer? NRW-Baukonjunktur zieht leicht an
Veröffentlicht am 04.10.2023 10:37 von NH-Nachrichten
Bei der Baukonjunktur gibt es einen ersten kleinen Hoffnungsschimmer
Die Baukonjunktur in Nordrhein-Westfalen hat sich im Juli 2023 laut Zahlen von „Information und Technik“ positiv entwickelt. Gegenüber dem Vorjahr lagen die Auftragseingänge bei Betrieben mit 20 und mehr Beschäftigten um 24,9 Prozent höher als im gleichen Monat des Vorjahres. Berücksichtigt man dabei die stark gestiegenen Baukosten, so kommt preisbereinigt immer noch ein Anstieg von 17,8 Prozent zustande. Im Vergleich zum Juni 2023 zog der Umsatz in NRW um 5,9 Prozent an. Preisbereinigt entspricht das exakt dem gleichen Wert des Vormonats. Zurückzuführen ist die positive Entwicklung vorrangig auf den Tiefbau.
Ein Hoffnungsschimmer, mehr aber auch nicht
„Zumindest mal wieder positive Nachrichten, die der Branche guttun“, ist auch Hermann Schulte-Hiltrop, Hauptgeschäftsführer der BAUVERBÄNDE.NRW froh über die Entwicklung, warnt aber gleichzeitig vor zu großer Euphorie. „Über den Berg sind wir noch lange nicht. Die Zahlen sind ein Hoffnungsschimmer, mehr aber auch nicht.“
Zwar hat die Bauwirtschaft in Nordrhein-Westfalen von Januar bis Juli 2023 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nominal ein Auftragsplus von knapp fünf Prozent (4,9%) zu verzeichnen. Preisbereinigt ist der Wert damit aber im Vergleich zu 2022 um 5,5 Prozent eingebrochen. Auch der Umsatz nahm gegenüber dem Vorjahr um 6,3 Prozent zu, was preisbereinigt ebenfalls ein Minus von 4,2 Prozent ergibt.
NRW hält sich tapfer
Immerhin, im Vergleich zu den Gesamtzahlen der Bundesrepublik Deutschland schlägt sich NRW mehr als tapfer. Das gesamte deutsche Bauhauptgewerbe hat im Erhebungszeitraum von Januar bis Juli 2023 einen Rückgang beim Auftragseingang von 0,7 Prozent zu beklagen. Unter Berücksichtigung der gestiegenen Preise macht das ein reales Minus von fast elf Prozent (10,9 %). Die Umsätze verzeichneten im Vergleich zu Januar bis Juli 2022 ein nominales Plus von knapp sechs Prozent (5,7 %). Preisbereinigt ergibt das bundesweit ein Minus von 4,6 Prozent.
Wohnungsbau im Brennpunkt
Noch deutlicher zeigen sich die Unterschiede im Wohnungsbau. Hier hat das nordrhein-westfälische Baugewerbe im ersten Halbjahr einen Auftragsrückgang von -3,3 Prozent hinzunehmen und eine Besserung ist nicht in Sicht. Allerdings steht das in keinem Vergleich zum gesamtdeutschen Rückgang von schockierenden -18,7 Prozent im Wohnungsbau.
„Hier wird ziemlich deutlich, dass es noch jede Menge zu tun gibt“, mahnt Schulte-Hiltrop. Die Bundesregierung muss dringend handeln und den vorgestellten 14-Punkte-Plan zügig und ohne weitere Diskussionen jetzt ganz schnell umsetzen.“
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