Langfristiger Tarifabschluss für die SHK-Handwerksbranche in NRW

Veröffentlicht am 17.02.2024 16:09 von NH-Nachrichten

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Düsseldorf | 16. Februar 2024

Planungssicherheit für die Betriebe und mehr Geld für die Beschäftigten sind das Ergebnis der aktuellen Tarifverhandlungen. Darauf haben sich Fachverband SHK NRW und IG Metall am 15. Februar 2024 bei ihrem Abschluss über 24 Monate geeinigt.

Das Wesentliche im Überblick

Kern der – wie üblich zunächst vorläufigen – Tarifeinigung ist eine stufenweise Anhebung der Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen über insgesamt zwei Jahre sowie ein Inflationsausgleich:

  • 5,1 % mehr Lohn und Gehalt für die Beschäftigten bei einer Laufzeit von 12 Monaten ab 1. März 2024. Im zweiten Schritt folgt dann im März 2025 eine Anhebung um 3,6 % auch für 12 Monate. Das ergibt eine Gesamtlaufzeit bis zum 28. Februar 2026.
  • Bei den Auszubildenden gibt es ebenfalls eine schrittweise Anhebung: Ab März 2024 ein Plus von 70 Euro und ab März 2025 weitere 60 Euro.
  • Ein Inflationsausgleich für Arbeitnehmer in Höhe von 1.500 Euro (750 Euro für Auszubildende), bei Teilzeit anteilig. Bereits gezahlte Inflationsprämien sind in voller Hohe anrechenbar: Was Beschäftigte insoweit bisher schon an Inflationsprämie(n) bekommen haben, kann komplett verrechnet werden.

Bewertung

„Die ausgedehnte Laufzeit bis ins Jahr 2026 bietet den Betrieben die gewünschte Kalkulations- und Planungssicherheit. Der Abschluss bringt nicht nur mehr Lohn und Gehalt, sondern tut auch etwas für die Auszubildenden. Damit verbinden beide Tarifpartner auch beim Blick auf andere Branchen einen positiven Effekt für die Nachwuchsgewinnung“, so Peter Schlüter, Sprecher des Tarifpolitischen Ausschusses auf Seiten der Arbeitgeber, der auch erklärt, dass das Forderungspaket der Gewerkschaft mit hohem Entgeltplus und einigen anderen Bestandteilen so nicht akzeptabel gewesen sei. Als ein Beispiel nennt er den neuerlich geforderten Tarifvertrag zum Ausgleich von Rentenabschlägen, den die Arbeitgeber nach wie vor ablehnen. „Der hätte bedeutet, dass Betriebe die Rente derjenigen Arbeitnehmer aufstocken, die vorzeitig aus dem Berufsleben ausscheiden wollen. Das ist, noch dazu von Seiten der Tarifparteien, das falsche Signal, zumal in Zeiten eines anhaltenden und sich noch verschärfenden Fachkräftemangels“, erläutert der Justitiar des Fachverbandes.

Vor dem Hintergrund wurde mit den über zwei Jahre gestreckten Anhebungen bei Lohn, Gehalt und Ausbildungsvergütungen in Verbindung mit dem verrechenbaren Inflationsausgleich nach Auffassung der Tarifpolitiker des nordrhein-westfälischen SHK-Verbandes nach schwierigen Verhandlungen und trotz sehr kontroverser Diskussionen am Ende ein akzeptabler Abschluss erreicht – auch unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen Umstände, des ungewissen Ausblicks wie bei der Einordung in die aktuelle Tariflandschaft.

Spätestens Mitte März steht das Tarifergebnis offiziell fest, wenn die von den Verhandlungskommissionen erzielte Einigung gemäß dem üblichen Procedere auch von beiden Seiten endgültig genehmigt wurde.

Hintergrund

Auf Arbeitgeberseite wurden die Verhandlungen geführt vom  Tarifpolitischen Ausschuss des nordrhein-westfälischen SHK-Fachverbandes. In dem elfköpfigen Gremium von Ehrenamtlichen finden sich Betriebsinhaber aus ganz NRW unter dem Vorsitz von Peter Miets aus Essen.

Der Fachverband Sanitär Heizung Klima Nordrhein-Westfalen ist der Zusammenschluss von 55 regionalen SHK- und drei Ofen- und Luftheizungsbauer-Innungen. Bezogen auf die Anzahl der angeschlossenen Fachbetriebe ist er der Größte seiner Branche in Deutschland. Als Arbeitgeberverband vertritt er in den Verhandlungen mit der IG Metall die Interessen der Berufsgruppen der Installateure und Heizungsbauer, der Klempner sowie der Behälter- und Apparatebauer.

Sie haben Fragen? Sprechen Sie mich gerne an:

Natascha Daams
Telefon 0211 69065-74
E-Mail daams@shk-nrw.de

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