Mehr Handwerksunternehmen trotz Corona-Pandemie

Veröffentlicht am 09.02.2021 13:32 von NH-Nachrichten

Zulassungsfreie Handwerke verzeichneten deutliches Plus in 2020

Trotz der Corona-Krise hat sich der Gesamtbestand an Handwerksunternehmen im Kammerbezirk der Handwerkskammer (HWK) Dortmund in 2020 positiv entwickelt. Mit einem Zuwachs von 59 Betrieben ist der Bestand von 19.778 zu Beginn des vergangenen Jahres auf 19.837 bis zum 31 Dezember gestiegen. Insgesamt kamen 1.847 Neueintragungen hinzu, 1.788 Unternehmen wurden hingegen aus den Mitgliederverzeichnissen gelöscht. Mit einem Plus von 167 Betrieben (6,6 Prozent) waren die zulassungsfreien Handwerke klare Treiber dieser Entwicklung. Aber auch die handwerksähnlichen Gewerbe haben 135 Unternehmen (+4 Prozent) hinzugewonnen. Ein Verlust von 243 (-1,8 Prozent) Betrieben konnte hingegen bei den zulassungspflichtigen Handwerken verzeichnet werden

 

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HWK Dortmund

 

„Anders als erwartet, ist die Zahl der Betriebsaufgaben aus wirtschaftlichen Gründen mit 91 auf einem Tiefststand der vergangenen Jahre angekommen“, sagt Lothar Kauch, HWK-Abteilungsleiter für Handwerksrecht, Gewerberecht und Wettbewerbsrecht. In 2017 seien es mit 184 noch mehr als doppelt so viele gewesen. Die Gründe für die positive Entwicklung, so Kauch, dürften vor allem in der hohen Anpassungsfähigkeit vieler Handwerksbetrieb liegen. „Angesichts der Pandemiefolgen haben viele Unternehmen ihr Produktions- oder Dienstleistungsprogramm umgestellt und auch die finanzielle Unterstützung durch den Staat ist hierbei nicht unerheblich.“ Dazu habe die Coronakrise kaum negative Auswirkungen auf die Konjunktur im Bauhandwerk gehabt.

Kauch: „Betriebliche Rückgänge waren bei den Gesundheitshandwerken Augenoptiker, Orthopädietechniker und Zahntechniker festzustellen. Aber auch die Bäcker und Fleischer haben eine erhebliche Zahl an Betrieben verloren.“

 

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HWK Dortmund

 

Die Gründungsbereitschaft von Frauen im Handwerk habe im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls deutlich zugenommen, sagt Kauch. „2019 lag ihr Anteil noch bei 28 Prozent aller Existenzgründungen. Ein Jahr später waren es bereits 35,4 Prozent. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 453 Betriebe durch Frauen gegründet oder übernommen.“ Anders sei die Entwicklung bei Gründern mit ausländischer Staatsangehörigkeit gewesen. Hier seien 473 Betriebe in 2020 gegründet oder übernommen worden, was einem Anteil von 36,9 Prozent (41,9 Prozent in 2019) entspreche.

Lothar Kauch

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